Die Hersfeldpreise werden jährlich verliehen und zeichnen besondere schauspielrische Leistungen im Rahmen der Bad Hersfelder Festspiele aus. Die Auszeichnungen werden von einer 5köpfigen Jury renommierter Theaterexpertinnen und -experten vergeben. Die Preise sind undotiert und werden im Rahmen eines öffentlichen Festaktes in der Stiftsruine überreicht.
Im Jahr 1961 wurde auf Anregung der Journalisten und Theaterkritiker Kurt Heinze, Dr. E. F. Klein und des Dramaturgen Heinrich Heym der Hersfeldpreis für Schauspielerinnen und Schauspieler ins Leben gerufen. Mit ihm werden besondere schauspielerische Leistungen im Rahmen der Bad Hersfelder Festspiele ausgezeichnet. Träger sind die Gesellschaft der Freunde der Stiftsruine e.V. und die Stadt Bad Hersfeld. Der erste Preisträger war 1962 Hans Caninenberg. Er erhielt den Hersfeldpreis für seine Darstellung des „Leicester“ in Schillers Drama „Maria Stuart“.
Seit 1969 wird der Preis in zwei Kategorien vergeben. Der „Große Hersfeldpreis“ zeichnet Darstellerinnen oder Darsteller aus, die die weiträumige Bad Hersfelder Festspielstätte in Spiel und Sprache beherrschen und sich in ihr als rollenausschöpfende Schauspielerpersönlichkeit erweisen.
Der "Hersfeldpreis" wird an Darsteller verliehen, die sich in einer Nebenrolle bzw. als Nachwuchs-Schauspieler profiliert haben.
Der Große Hersfeldpreis wird in Form einer Plakette des Bildhauers Günther Berger verliehen, die vier expressionistische Theatermasken zeigt. Der Hersfeldpreis zeigt das Motiv zweimal.
David Jakobs freut sich über den Großen Hersfeldpreis 2025.
Jakobs spielte den Franz von Moor in Gil Mehmerts Inszenierung "Die Räuber" von Friedrich Schiller.
Laudatio der Jury:
Als Schauspieler zeigt er mit Kraft und Präsenz den zweitgeborenen Sohn als Intriganten und „Kanaille“. Er spielt das Böse mit Verve und Lust. Als Sänger steht seine Interpretation der Figur exemplarisch für das originelle und stimmige Konzept von Regisseur Gil Mehmert, der das Drama von Schiller mit der Musik der Toten Hosen kombiniert.
David Jakobs trägt diesen außergewöhnlichen Theaterabend durch sein intensives Spiel und seinen markanten Gesang.
Der Hersfeldpreis 2025 wurde an Myriam Akhoundov für ihre Darstellung der Ronja in "Ronja Räubertochter von Astrid Lindgren in der musikalischen Inszenierung von Oliver Urbanski verliehen.
Laudatio der Jury:
Mit ihrer erfrischend quirligen Art und ihrer positiven Ausstrahlung bezaubert sie nicht nur die Räuberbande, sondern auch das Publikum.
Mit großem Gerechtigkeitssinn überwindet ihre freiheitsliebende Ronja die Feindschaft zwischen den Banden.
Myriam Akhoundovs Gesang berührt; voller Spielfreude und Natürlichkeit verkörpert sie das mutige Mädchen mitreißend.