Die Lullusglocke im Katharinenturm neben der Stiftsruine ist die älteste datierbare Glocke Deutschlands.
Die Gesellschaft der Freunde der Stiftsruine trug maßgeblich dazu bei, dass sie seit dem Jahr 2000 wieder fünfmal im Jahr geläutet werden kann, nämlich an den hohen Kirchenfeiertagen (Ostern, Pfingsten, Weihnachten), zu Beginn des Lullusfestes und am 16. Oktober, dem Todestag von Lullus. Diese schweißtreibende Arbeit wird von den sogenannten „Läutemönchen“ per Seilzug durchgeführt.
Die Glocke in der sogenannten Bienenkorbform, wurde 1038 auf Veranlassung des Abtes Meginher gegossen. Sie hing ursprünglich in der Vierung der Stiftskirche, wurde aber vor dem großen Brand in den freistehenden Katharinenturm am Rande des Stiftsfriedhofs gebracht. Viele Jahre wurde sie nicht geläutet, weil man vermutete, dass sie beschädigt sei.
Mit beachtlichem finanziellem Aufwand seitens der Freunde der Stiftsruine wurden eingehende Untersuchungen von Fachleuten vorgenommen und in Gutachten dokumentiert. Dies ermöglichte sachgerechte Restaurierungs- und Erneuerungsarbeiten, wie z.B. die Herstellung eines neuen Glockenjoches und den Einbau eines neuen Klöppels.
Im Jahr 2024 wurde die Glocke von dem Sachverständigen Dr. Michael Plitzner vom Europäischen Kompetenzzentrum für Glocken an der Hochschule Kempten nach modernsten Gesichtspunkten untersucht und ein „musikalischer Fingerabdruck“ erstellt.